Die große Show der kurzen Filme

Noch bis 23. November 2013 zeigen junge Regisseure aus 18 Ländern ihre besten Filme auf dem 33. Internationalen Festival der Filmhochschulen in München.



Zwei Filme aus Frankreich und Österreich sind die großen Gewinner des 33. Internationalen Festival der Filmhochschulen, bei dem am Samstag, 23. November, die Preise verliehen wurden. Der französische Kurzfilm "Ce Qui Me Fait Prendre Le Train" ("What Makes Me Take The Train") wurde als bester Film mit dem VFF Young Talent Award ausgezeichnet. Der Preis wird von der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF) gestiftet und ist mit 7.500 Euro dotiert.

Der 25jährige Regisseur Pierre Mazingarbe von der Filmschule Le Fresnoy in Nordfrankreich zeigt in dem 15-minütigen Schwarz-Weiß-Film seine Version von Orpheus und Eurydike. Ein Mädchen steigt in die Unterwelt hinab, um zwei jung verstorbene Freunde wieder zurück zu holen. "Mit seiner überraschenden Neuinterpretation des Mythos von Orpheus und Eurydike entführt uns Regisseur Pierre Mazingarbe in das faszinierende Reich seiner Imaginationen und unerschöpflichen Ideen", so das Urteil der international besetzten Jury des Festivals. "Bilder, die wir niemals vergessen werden."

Sehr erfolgreich war auch der Film "Das Begräbnis des Harald Kramer" ("The Funeral Of Harald Kramer") des deutschen Regisseurs Marc Schlegel, der an der Filmakademie Wien studiert. Seine schwarze Komödie über einen Scheintoten und die Ereignisse während der Trauerfeierlichkeiten wurde gleich dreimal ausgezeichnet: für das beste Drehbuch (Luggi-Waldleitner-Preis), die beste Produktion eines deutschsprachigen Films (Panther-Preis für Produzent Philipp Grandits) und für Verdienste um den interkulturellen Dialog (Prix Interculturel).

"Ein fantasievoller Schwarz-Weiß-Film und eine rabenschwarze Komödie als große Gewinner zeigen, wie groß die Bandbreite im diesjährigen Wettbewerb war", sagt Festival-Leiterin Diana Iljine. "Quer durch alle Film-Genres war das Niveau der Filme, die bei uns zu sehen waren, durchwegs sehr hoch."

Insgesamt wurden zum Abschluss des Festivals zehn Preise im Wert von mehr als 50.000 Euro vergeben. Zwei davon gingen nach Großbritannien. "Cocoons" von Joasia Goldyn (NFTS Beaconsfield) wurde mit dem Wolfgang-Längsfeld-Preis für den originellsten Film des Festivals ausgezeichnet. "Auschwitz On My Mind" (Lizkor Velo Lishkoach) von Regisseur Assaf Machnes (Met Film School London) erhielt den Arte-Kurzfilmpreis.

Den ARRI-Preis für den besten Dokumentarfilm gewann die Ukrainerin Lesia Kordonets, die an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Im Mittelpunkt ihres Films "Balazher. Korrekturen der Wirklichkeit" stehen ein alter Linienbus in der Ukraine und das Leben seiner Fahrgäste im Post-Sozialismus.

Für die beste Kamera in einem deutschen Festivalbeitrag wurde Jan-Marcello Kahl für "Nicht den Boden berühren" ("Don't Hit The Ground") mit dem Student Kamera Award ausgezeichnet. Andreas Bruns von der Filmakademie Baden-Württemberg erhielt für den Beitrag "Atemberaubend" ("Breathtaking") den Climate Clips Award für den besten Umweltspot. Die Hofbräu Trophy für den besten Bier-Werbespot gewannen Adrian Campean und Mateusz Smolka von der Hochschule für Fernsehen und Film München für "Einfach Himmlisch" ("Close To Heaven").

Eine Woche lang waren auf dem Festival 46 Filme von jungen Regisseuren aus 18 Ländern zu sehen. Die neuesten Werke des internationalen Filmnachwuchses stießen auf großes Interesse. "Der Publikumsandrang war enorm", sagt Festival-Leiterin Diana Iljine. "Viele der Vorstellungen waren schon am Vortag komplett ausverkauft."


Übersicht Preisträger

Alle Preisträger des Festivals und die Jurybegründungen finden Sie hier


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Mit vier Kurzfilmen aus Großbritannien, Kanada, den USA und Deutschland wurde am Sonntag, 17. November, das 33. Internationalen Festival der Filmhochschulen eröffnet. Eine Woche lang zeigen Nachwuchsregisseure aus der ganzen Welt im Filmmuseum München ihre neuesten Werke. Sie konkurrieren um Preisgelder in Höhe von rund 50.000 Euro.

"Es ist die große Show des internationalen Filmnachwuchses", sagt Festival-Leiterin Diana Iljine. "Hier zeigt die nächste Generation, was sie beschäftigt und was sie drauf hat. Und das kann sich in diesem Jahr wirklich sehen lassen. Die jungen Filmemacher beherrschen nicht nur ihr Handwerk, sie sind auch enorm kreativ."

Bei der Eröffnungsgala in der Hochschule für Fernsehen und Film in München begrüßten Münchens Oberbürgermeister Christian Ude und der bayerische Staatssekretär Johannes Hintersberger die jungen Regisseure und mehr als 300 geladene Gäste aus der Filmbranche. Gezeigt wurden an diesem Abend vier Filme aus dem Festivalprogramm.

Der Spielfilm "Noah" der kanadischen Studenten Patrick Cederberg und Walter Woodman handelt von der Liebe in den Zeiten der digitalen Kommunikation. Der visuell außergewöhnliche Film spielt sich allein auf dem Bildschirm ab. Er begleitet einen jungen Mann an einem Abend im Internet, an dem nicht nur seine Beziehung zerbricht.

Einen unerwarteten Zwischenfall in einem Arbeitsamt zeigt Regisseur Gabriel Gauchet aus Großbritannien in seinem Spielfilm "The Mass Of Men". Die Arbeitsuchenden sind den Mühlen der Bürokratie hilflos ausgeliefert, bis einer von ihnen mit einer ungewöhnlichen Waffe tödliche Rache übt.

Eine von Schlaflosigkeit geplagte junge Frau steht im Mittelpunkt von "Endless Day". Der dokumentarische Essay der Münchener Filmstudentin Anna Ewert erzählt in eindrucksvollen Bildern von den Leiden der Menschen in einer schlafenden Stadt, deren Tag nicht enden will.

Im Animationsfilm "Light Me Up" geben die beiden jungen US-amerikanischen Regisseure Derek Dolechek und Ryan Walton einen Einblick in das geheime Leben der Glühbirnen. Louie, jüngster Spross einer Familie von Glühlampen in einem Antiquariat, strebt eine Karriere als Bühnenscheinwerfer an. Seine Eltern sind erst einmal fassungslos.

Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 247 Filme aus 75 Filmschulen auf der ganzen Welt beworben, um am Festival teilzunehmen. Die 46 besten Filme wurden für den Wettbewerb ausgewählt. Sie stammen aus den USA, Kanada, Mexiko, aus Asien, Australien und ganz Europa. Deutschland ist mit sechs Filmen vertreten, die in Filmschulen in Berlin, Potsdam, Köln, Ludwigsburg, Nürnberg und München entstanden sind.

Eine international besetzte Jury wird am Samstag, 23. November, die Preise vergeben. Angeführt wird sie vom britischen Regisseur Suri Krishnamma, der 1986 als Filmstudent seinen ersten Film auf dem Nachwuchsfestival in München präsentiert hat. Ausgezeichnet werden u.a. der beste Film, der beste Dokumentarfilm, das beste Drehbuch, die beste Kamera und die beste Produktion.

Das Internationalen Festival der Filmhochschulen findet von 17. bis 23. November im Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, statt. Das komplette Festivalprogramm unter filmschoolfest-munich.de.

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