Seit 20. November 2014 gilt auf Tirols Autobahnen Tempo 100 nach dem Immissionsschutzgesetz IG-L. Verkehrssündern drohen dabei hohe Bußgeldstrafen auf der Inntal- und der Brennerautobahn zwischen Kufstein und Brenner.
Tempo 100 gilt auf der A12 zwischen Kufstein und Zirl bzw. Zams und Karrösten und auf der A13 zwischen Innsbruck-Süd und Schönberg für PKW, das vorerst probeweise für ein Jahr verordnet wird. „Wir wollen mit diesem Luft-100er die Eintrittskarte für das sektorale LKW-Fahrverbot lösen“, so der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter von der schwarz-grünen Regierung.
Das Land Tirol gewinnt mit dem Luft-100er nicht nur bessere Luft, sondern auch Spielraum für das Ziel der größten Entlastung vom Transitverkehr seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.
Nach einem Jahr werden die Auswirkungen des permanenten Hunderters auf die Luftgüte evaluiert. So will man ab Herbst 2015 mit dem sektoralen LKW-Fahrverbot 200.000 Transit-LKW von der Straße auf die Schiene bringen.
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Wie Umfragen zeigen, wird die Geschwindigkeitsbeschränkung von vielen Tiroler Autofahrern als mutwilliger Zeitdiebstahl empfunden. Insbesondere jenen, die mit ihrem Fahrzeug keine Stickstoffoxid NOx-Emissionen verursachen, wie etwa die Besitzer von Elektrofahrzeugen oder Benzinern, ist Tempo 100 nur schwer vermittelbar.
"Wenn es dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter tatsächlich ein Anliegen ist, die Autofahrer nicht mutwillig zu verärgern, sollte er sich bei seinem Tiroler Parteikollegen, Umweltminister Andrä Rupprechter, für eine rasche Reform des IG-L einsetzen, sodass Geschwindigkeitsbeschränkungen wirklich nur mehr die Verursacher von Luftverschmutzungen treffen", fordert der Chef der ÖAMTC-Interessenvertretung. Aus Sicht des ÖAMTC wäre das für die Verkehrsteilnehmer zumindest eine nachvollziehbare Lenkungsmaßnahme.
So kosten beim Tempolimit zur Luftverbesserung . 30 km/h zu schnell schlagen mit 80 statt 50 Euro zu Buche.
Fährt man bei IG- L anstelle 100 km/h um 10 km/h zu schnell, müssen 35 Euro anstelle 20 Euro, um 21 km/h zu schnell, bereits 80 Euro anstelle 30 Euro gezahlt werden. Wer mehr als 30 km/h zu schnell fährt, muss mit einer Strafe von bis zu 2.180 Euro rechnen. Die Strafgelder werden nicht wie üblich nach der Verkehrsverordnung berechnet, sondern nach dem österreichen Immissionsschutzgesetz.
Die Stickstoffoxide NOx umfassen NO und NO2, wobei die Gesundheitsgefährdung von NO2m bei Konzentrationen, wie sie in der Außenluft vorkommen, durch die Beeinträchtigung der Lungenfunktion bedeutend größer ist als die von NO.
Stickstoffdioxid NO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Gas, Kohle und Öl und ist daher unter anderem Bestandteil des Abgases von Kraftfahrzeugen, von Öl- und Gas-Heizkesseln sowie von Gas- und Kohlekraftwerken.
Stickstoffdioxid ist sehr giftig und wird in geringen Konzentrationen kaum wahrgenommen. Eingeatmetes Stickstoffdioxid löst Kopfschmerzen und Schwindel aus, höhere Konzentrationen können Atemnot auslösen.
Fragen und Antworten zum Tempolimit:
Was ist das sektorale Fahrverbot?
Das Sektorale Fahrverbot verbannt Lkw mit bestimmten Gütern von der Straße auf die Schiene. Davon umfasst sind u. a. Abfälle (Schrott), Steine, Erden, Aushub, Rundholz und Kork, Fliesen,
Stahl (ausgenommen für Baustellen), Erze. Ausnahmen gibt es für heimische Unternehmen im Ziel- und Quellverkehr.
Bei Tempo 100 kann ich keinen Lkw mehr überholen.
Stimmt nicht: Die durchschnittliche Geschwindigkeit von Lkw liegt bei Tempo 100 um ca. 15–20 km/h tiefer als diejenige von Pkw. Im Regelfall ist somit ein Überholen ohne Probleme möglich.
Das ist ein Kniefall vor Brüssel, Tirol sollte das sektorale Lkw-Fahrverbot ohne Luft-100er einführen.
Stimmt nicht: Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs besagt, dass vor der Verbannung der Lkw von der Straße auf die Schiene „gelindere Mittel“ eingeführt werden müssen, um die Luftgüte zu verbessern. Ein solches ist Tempo 100 für Pkw auf Tirols Autobahnen. Der Beitrag für eine bessere Luft garantiert die Einführung des sektoralen Fahrverbots für LKWsein Jahr später.
Die ausländischen Lenker kommen alle straffrei davon und nur die Österreicher zahlen.
Stimmt nicht: Die Polizei und die Tiroler Behörden prüfen die Geschwindigkeit von allen Fahrzeugen. Dabei werden sowohl Fahrzeuge von der Polizei angehalten und direkt bestraft als
auch mittels modernster Frontradargeräte geblitzt, damit die Strafe auch im Ausland vollstreckbar ist.
Industrie und Lkw sollen Abgase einsparen, die Tempolimits für Autos bringen viel weniger.
Stimmt nicht: Pkw liefern einen maßgeblichen Beitrag zur den Schadstoffemissionen. Durch Tempo 100 ist daher ein wichtiger und unersetzbarer Anteil an der notwendigen Gesamtverbesserung
erzielbar. Der fixe 100er kann ungefähr die gleiche Luftverbesserung wie alle Lkw-Maßnahmen zusammen bringen. Das wird jetzt genau getestet.
Wieso nur probeweise?
Nach einem Jahr wird überprüft, ob die erwartete Schadstoffreduktion eingetreten ist.
Mehr Informationen unter www.tirol.gv.at/tempo100
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