Filmtipp: Illusion - ab 23.01.

Über Menschen, deren Wünsche und Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte handelt der Film Illusion von Roland Reber, der ab dem 23. Januar 2014 im Kino ist. Deutschlandpremiere war auf den Hofer Filmtagen 2013.



Inhalt

Acht Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, treffen in einer Bar aufeinander. Für eine Nacht entfliehen sie ihrem in Ritualen erstarrten Alltag und begeben sich auf eine Reise in ihre Gedankenwelt, zu ihrer ureigensten Lust. Unterdrückte Wünsche, sexuelle Phantasien und Ängste kommen zum Vorschein und längst vergessene Erfahrungen wieder ans Licht. Der Abend nimmt seinen Lauf.

Ein bildgewaltiger Reigen zwischen Realität und Illusion, ein Karussell der Emotionen mit spannenden Wendungen. Schlimmer als jegliche Sehnsucht, ist, wenn man keine mehr spürt. Hier bietet sich eine Ausflucht, weil ein Traum einen jeden berührt. Die Bar wird mit alten Geschichten gefüllt, bis das Jetzt wieder die Suche nach Leben erfüllt.


Trailer




Produktion

„Die Idee entstand schon vor längerer Zeit, jedoch war noch nicht klar, wie wir den Film machen wollen. Wir haben uns die anderen Filme nochmal ins Gedächtnis gerufen und gesagt, diesmal wollen wir es auf eine andere Produktionsweise machen und auf jeglichen philosophischen Text verzichten; und daraus einen sehr philosophischen Film machen.“ (Roland Reber)

In einem Zeitraum von 2 Monaten (April – Juni 2013), einem kleinen Team, viel Frieren, 200 Dosen Red Bull, wenig Schlaf und viel Engagement aller Beteiligten, wurde der Film im Oktober 2013 fertiggestellt und feierte seine Deutschlandpremiere auf den Hofer Filmtagen bzw. seine Weltpremiere auf dem Sitges International Filmfestival in Spanien.

Die besondere Arbeitsweise von wtp international erlaubt es, den kreativen Prozess zu fokussieren. Roland Reber entwicklt das Drehbuch und macht die Schauspielregie am Drehort. Mira Gittner ist für die Bilder und den Schnitt verantwortlich. Auch bei diesem Film habe sich Reber bei der Schauspielerführung sehr zurückgehalten, den Schauspielern viel Freiraum gegeben. "Ich habe das Ganze dann heimlich, still und im Hintergrund geleitet. Eigentlich war die Arbeitsweise wie immer, nur daß der Film diesmal wirklich ein anderer geworden ist.“  sagt Roland Reber.


Szenen-Photo


Teamwork wörtlich genommen und Filmemachen als kreatives Abenteuer zu verstehen, ist typisch für Roland Reber und das wtp-Team. Ohne Filmförderung, aber mit dem Engagement und der Kreativität eines kleinen Teams entsteht so ein Gesamtkunstwerk, zu dem jeder Beteiligte eine kreative Beziehung hat.

Diese Vorgehensweise lässt viel Raum für spontane Ideen während des Drehs. Zu Beginn der Dreharbeiten lagen nur einige Dialogszenen für den Alltag vor. Weitere Szenen wurden von Woche zu Woche geschrieben und erweitert. Es wurde nicht improvisiert. Auf diese Weise entstand der Film, immer mit der Möglichkeit, dass alle Beteiligten ihre Ideen mit einfließen lassen konnten.

Die Visionen hingegen entstanden erst am Set oder teilweise erst kurz vor Drehbeginn. In einer alten Ziegelei entwickelten die Schauspieler zusammen mit dem Team die konkrete Umsetzung der Visionen, was für einige ein sehr spannender Prozess war.


Szenen-Photo

Antje Nikola Mönning, die in der Rolle Nikola zu sehen ist, war neben Regieassistenz und Produzentin auch mit eigens komponierten Stücken für die Musik zuständig.

"Ich habe schon gern eigene Musik komponiert, seit ich mit 6 Jahren angefangen habe, klassische Gitarre zu lernen. Als dann klar war, dass wir unbedingt möchten, dass Claire in diesem Film singt, habe ich mir überlegt, was für eine Musik am Besten zu ihrer schönen Chanson Stimme passen würde. " sagt Antje Nikola Mönning.

Meistens sind ihr die Melodien und Texte für ihre Lieder beim Motorradfahren eingefallen. Danach war es ein Zusammenspiel zwischen Mira und Mönning: sie hat ihr gesagt, was für Musik sie sich zu den einzelnen Bildern bzw Szenen vorstellt, und Mönning hat versucht, das umzusetzen, oder es kam ihr eine Idee wie der Choral „oramuste“, die dann wiederum zu Bildern geführt hat.


wtp international Filmproduktion

ILLUSION ist nach "24/7 The Passion of Life" aus 2005, "Engel mit schmutzigen Flügeln", 2009 und "Die Wahrheit der Lüge", 2011, der vierte Kinofilm von Roland Reber. ILLUSION ist wie alle Produktionen der wtp international GmbH ohne Förderung und mit der Kreativität und dem Engagement aller Beteiligten entstanden in einem kleinen Team.

Gefilmt wurde mit der Arri Alexa, voraussichtlich Ende Juli 2014 erscheint der Film auch auf BluRay und DVD.

Das Besondere der wtp international Filmproduktion liegt in der Hingabe zum Film, die das Team seit acht Spielfilmen zusammenschweißt. Drehbuch, Produktion, Schnitt, Verleih, Vertrieb, DVD-Label, Pressearbeit kommen aus dem selben Haus.


Szenen-Photo

Konsequent werden Produktionsfördergelder und Senderbeteiligung abgelehnt, um die kreative Freiheit zu wahren. Die bisherigen Filme des Teams, das im Kreativbereich aus dem Regisseur, Autor und Produzent Roland Reber, der Kamerafrau, Cutterin, Graphik Designerin und Schauspielerin Mira Gittner, der Schauspielerin, Produzentin, Komponistin und Regieassistentin Antje Nikola Mönning, der Schauspielerin, ausführenden Produzentin, PR-Managerin und Verleiherin Marina Anna Eich und der Schauspielerin Carolina Hoffmann besteht, liefen auf zahlreichen internationalen Festivals.

„Fundstücke eines unabhängigen Kinos, wie es selten ist in der internationalen Kinolandschaft.“(Feuilleton, Süddeutsche Zeitung, Fritz Göttler, 2012)

„Die in gemeinschaftlichem Engagement hergestellten Filme von wtp international sind längst unverkennbares Markenzeichen geworden.“ (Blickpunkt:Film, 2010)

„Unikum in der deutschen Kinolandschaft … Deutscher Kino-Buddha – Roland Reber.“ (Süddeutsche Zeitung, Hans Schifferle, 2008)


Szenen-Photo

Mit dem Film 24 / 7 THE PASSION OF LIFE, der seine Deutschlandpremiere auf den Hofer Filmtagen 2005 feierte und ein Jahr in den Kinos lief, wagte die wtp international GmbH schließlich im Februar 2006 als Verleih den Sprung auf den deutschen und österreichischen Kinomarkt.

Seit 2009 bringt wtp als DVD-Label mit WVG Medien GmbH als Vertriebspartner neben den eigenen Filmen auch diverse nationale und internationale Filme auf den deutschsprachigen DVD / BD-Markt.

24 / 7 THE PASSION OF LIFE, der seit seiner Kinoveröffentlichung zum Kultfilm avancierte und jedes Jahr zum 24.7. (internationaler BDSM Tag) erneut in den Kinos zu sehen ist, wurde am 10.11.2011 auf ARTE ausgestrahlt.


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Interview mit Carolina Hoffmann (Rolle: SUSANNE)

Wie waren die Dreharbeiten für Sie? 

Die Dreharbeiten waren super! Es war eine sehr angenehme und anregende Atmosphäre am Set und die Art wie Roland Regie führt ist einfach toll. An manchen Tagen, vor allem bei den Visionen, hatten wir keine Ahnung was heute gedreht werden würde und auch in der Bar stand im Drehbuch einfach nur z.B. „Vision Fotographie“ und ich hatte keine Ahnung wie die aussehen würde, aber es hat funktioniert!


Erzählen Sie etwas über Ihre Rolle. Gibt es Parallelen zum eigenen Leben?

Bei Susanne finde ich die Verwandlung, die sie in dem Film macht, sehr spannend, von der grauen Maus in eine lebendige junge Frau. Ja, es gibt Parallelen, z.B. den Weg vom „Kind“ zur Frau, aber ich denke den geht jeder. Ihre Verwandlung kann ich sehr gut nachvollziehen, weil ich die auch gemacht habe und immer noch mache. Ich glaube sie hat etwas geschafft, was den wenigsten Menschen gelingt, sie hat ihre Vergangenheit und sich selbst angenommen und ist mit sich zufrieden und darum kann sie jetzt nichts aus dem Gleichgewicht bringen.


Szenen-Photo


Wie sind Sie zu wtp gekommen?

Das ist eine lustige Geschichte, das Ganze lief nämlich über meine Zahnärztin. Ich war mit der Schauspielschule fertig und da meinte sie, sie kennt da Leute, die in der Filmbranche sind und gab mir die Nummer. Ich dachte mir, versuchen kann man es ja, mehr als Nein sagen können sie ja nicht und vielleicht darf ich ja zusehen oder mal durchs Bild laufen. Jetzt bin ich hier!


Wie waren die Nacktszenen für Sie?

Am Anfang dachte ich: „Nein, das mache ich nicht, so selbstbewusst bin ich nicht!“ Aber es war ein tolles Team und ich habe mich da langsam herangetastet und siehe da, ich habe mich sehr wohl dabei gefühlt und es sind super Aufnahmen geworden.


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Interview mit Marina Anna Eich (Rolle: CLAUDIA / Produktion/ Verleih/ Presse)

Erzählen sie etwas über Ihre Rolle.

Meine Figur hat ein „normales“ Leben, wie es sicherlich viele kennen: recht früh einen Mann kennen gelernt, deshalb Studium abgebrochen, früh geheiratet und findet sich nach einer Zeit in ihrem Alltagstrott gefangen. Ist unzufrieden mit sich und ihrem Leben. Die Bar zeigt ihr, was ihre tiefsten Sehnsüchte sind und dass sie eigentlich ein ganz anderes Leben führen möchte.


Was bedeutet die Bar für Sie?

Für mich ist sie ein Spiegel in dem jeder tief in sich hinein sehen kann und somit mit seinem Innersten konfrontiert wird. Sie verstärkt Emotionen und lässt unterdrückte Wünsche, Gedanken, Ängste hoch kommen. Die Bar ist ein transzendenter Bereich eine Art Tür. Alle Gäste haben die Möglichkeit durch diese hindurch zu gehen, um „zu erkennen, wie sie erkannt sind“. Eine Konfrontation mit dem was sie „menschlich“ macht und ihrer Einstellung dazu.


Sie sind nicht nur Darstellerin, sondern auch ausführende Produzentin und Herstellungsleiterin, sowie für den Bereich Verleih und Pressearbeit zuständig. Wie meistern Sie diese Mehrfachfunktionen?

Wie das funktioniert kann ich auch nicht genau sagen. Ich denke, wenn man das, was man tut mit ganzem Herzen und mit voller Freude tut, dann ist mehr möglich als man sich vielleicht zutraut. Was definitiv zu kurz kam, war der Schlaf. Aber das war nicht weiter schlimm. Es gab immer genügend RedBull und Kaffee.

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Ein weiterer positiver Aspekt ist sicherlich auch das Filmteam, das aus wenigen, sehr kompetenten Leuten bestand und somit ein ruhiges, schnelles und effektives Drehen möglich war. Jedenfalls kann ich behaupten, dass die Vorbereitungs- und Drehzeit von ILLUSION sehr schön und lustig war, auch wenn es während der Hallendrehs im Juni mit 4 Grad ungewöhnlich kalt war.

Sicherlich war es sehr stressig, seine Rolle zu spielen und gleichzeitig für die Drehorte, die logistische Einteilung der Crew und des ganzen Drehplanes, sowie für das Wohl der anderen Schauspieler verantwortlich zu sein. Aber wie man sieht, hat es wunderbar geklappt ohne dass die Stimmung am Set oder der Dreh an sich darunter gelitten hat.


Fazit

Sehenswert, wenn Sie glauben, Facebook süchtig zu sein, sich vielleicht manchmal fragen, warum Sie Fan vom FC Bayern München sind oder sich noch immer wundern, weshalb Sie in einer Bar niemanden kennenlernen. Auch für alle, die davon träumen, einmal im Leben ein Harley Davidson Biker zu sein.


Deutschland 2013 Drama, HD, Farbe, 1:1,85, Dolby SR, 93 Min, FSK 16

Mehr unter www.illusion-derfilm.com



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