Großes Almfest an der Glentleiten
Zum Almfest am Sonntag, 2. Juli, dreht sich im Freilichtmuseum Glentleiten alles um das Leben von Hirte, Sennerin und Hütebub. In und um die teilweise über 500 Jahre alten Almgebäude werden Handwerksvorführungen, Kinderprogramme und Führungen angeboten. Auch für musikalische Unterhaltung und eine deftige Almbrotzeit ist gesorgt.
Mit sechs originalen Almgebäuden aus fünf Jahrhunderten besitzt die Glentleiten eine in deutschen Museen einmalige Baugruppe. Murnau-Werdenfelser Rinder verbringen hier den Sommer, und zum Almfest am 2. Juli wird ab 10.00 Uhr viel Programm rund um die historischen Kaser geboten.
Die Handwerksvorführungen reichen vom Käsen über das Drechseln und Schindelmachen bis zum Edelweißschnitzen und Wadlstrumpfstricken. Es wird an diesem Tag auch gewebt und gesponnen, getöpfert, und die Seilerei ist in Betrieb. Um 11.00 und 14.00 Uhr wird die kostenlose Führung "Ein Sommer auf der Alm" angeboten, und um 15.30 Uhr gewährt Michael Hinterstoißer einen
Blick auf den modernen Arbeitsalltag auf der Alm. Der Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Verein Oberbayerns spricht zum Almfest über "Unsere Almen - Zauberhafte Landschaften geschaffen und erhalten durch Bauernhand".
Für Kinder gibt es ein besonderes Programm: Geschichtenerzählerin Katharina Ritter nimmt die kleinen Museumsbesucher um 11.00, 12.30 und 14.00 Uhr mit in die Welt der Sagen und Legenden rund um die Berge. In der offenen Bastelwerkstatt wird von 13.00 bis 16.00 Uhr schöner Almschmuck aus Naturmaterialien gefertigt. Und wer am schnellsten die meisten Holzscheite heil auf die Alm befördern kann, das ermittelt ein Kraxenrennen von 10.00 bis 12.00 Uhr! Eine Anmeldung für das gesamte Programm ist nicht nötig.
Für den zünftigen musikalischen Rahmen und das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Beim "Mitterkaser" erwartet die Besucher eine typische Almbrotzeit bestehend unter anderem aus Käse, Buttermilch und süßen Almnussen. Derweil kann man beim Kaffee die herrliche Aussicht über den Kochelsee und auf die umliegenden Berge genießen.
Mehr Info beim Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern, An der Glentleiten 4, 82439 Großweil, www.glentleiten.de
Rückblick
Traktorentag in Glentleiten
Es tuckerte und knatterte rund um Großweil beim Kochelsee: Alle 2 Jahre veranstaltete das Freilichtmuseum Glentleiten ein großes Traktorentreffen. Heuer war es wieder soweit. Am 20. Juli 2014 kamen über 100 Oldtimer-Traktoren, Höhepunkt war ein Traktorenkorso.
Als Oldies gelten an der Glentleiten alle Gefährte, die vor 1976 - dem Eröffnungsjahr des Museums - gebaut wurden. Den ganzen Tag über konnte man die Bulldogs vieler alter Herstellerfirmen, die zum Teil gar nicht mehr existieren, bewundern. Ihre Besitzer hatten sie liebevoll herausgeputzt, zum Teil sogar mit Blumen geschmückt und mit so manchem Abzeichen stolz dekoriert.
In zwei Rundfahrten knatterten sie auch über das Museumsgelände. Die Traktorenkorsi wurden dabei vom Museumsporsche angeführt, einem roten "Renner" aus dem Jahr 1958, ein Porsche Diesel Junior 4. Er bringt bei einem Zylinder eine Leistung von 14 PS und fährt um die 20 Stundenkilometer schnell.
Das Freilichtmuseum Glentleiten hat neben dem roten Porsche noch einige weitere Traktoren in seiner Sammlung: einen Schlüter DS 15 H (Baujahr 1951, 17 PS), einen Hatz TL 10 aus dem Jahr 1956 mit 10 PS, einen Güldner ADN (Baujahr 1957, 16 PS) und einen sehr seltenen Kramer mit 11 PS aus dem Jahr 1938 und damit der älteste Glentleitner Bulldog aus diesem Sammlungskomplex.
Ein Traktor allein erledigt jedoch noch keine Feldarbeit, dazu benötigt man weitere Landmaschinen. Etwa zur Bodenverbesserung, für die Heu- oder Getreideernte, zur Saatgutbehandlung und so weiter. Museologin Gerlinde Bartenschlager, an der Glentleiten zuständig für die Dokumentation und Inventarisierung der Museumsobjekte, zählte auf: "Wir besitzen zum Beispiel eine Kartoffelerntemaschine und einen Kartoffelsortierer, einen Gabelwender, verschiedene Mähmaschinen. Aber natürlich gibt es auch noch Desiderate - wir haben noch keinen Trommelrechen, keinen Schwader und keinen Auflader. Das sind alles Geräte, die man fürs Heumachen brauchte."
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