Filmtipp "Frau Ella"

Frau Ella ist die neue Komödie mit Matthias Schweighöfer, in der sich der Taxifahrer Sascha mit einer 87-jährigen Rentnerin anfreundet. Kinostart war der 17. Oktober 2013.



Mit dabei sind zwei Mercedes-Benz Fahrzeuge: Sascha fährt als Taxi einen S 124 und sein Freund und Mitbewohner Klaus (August Diehl) chauffiert ein 280 SE Cabriolet (W 111). Bei der actionreichen Komödie mit vielen Gefühlen und emotionalem Tiefgang führte Markus Goller Regie. Neben seiner Hauptrolle übernahm Matthias Schweighöfer auch die Produktion des Films. Deutschlandpremiere war am 8. Oktober in Berlin.

Zudem zeigt das Mercedes-Benz Museum vom 14. Oktober bis 9. Dezember 2013 eine Sonderausstellung zur Filmpräsenz von Mercedes Fahrzeugen. In der Ausstellung „Mercedes-Benz in the Movies“ sind unter anderem das Mercedes-Benz 280 SE Cabriolet aus dem aktuellen Film „Frau Ella“, der legendäre „Strich8“ (W 114/115) aus „Russendisko“ sowie die E-Klasse E 550 aus „Transformers 3“ zu sehen. Die Ausstellung ist täglich außer Montag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.



Trailer zum Film





„Frau Ella“ bietet beeindruckende Bilder der deutschen Hauptstadt und Umgebung, führt uns dann aber auch nach Paris und bis an die Küste der westlichen Bretagne. Verantwortlich für den pittoresken Hintergrund in Markus Gollers zu Herzen gehender Komödie ist Kameramann Ueli Steiger. Goller sagt: „Dies ist mein dritter Film mit Ueli, und wir planen bereits weitere gemeinsame Projekte. Als etablierter Kameramann in Hollywood bringt er seine Erfahrung mit hochkarätigen Projekten ein und war für mich deshalb unschätzbar wertvoll. Weil ich aus der Werbung komme, ist sein völlig anderer Ansatz sehr fruchtbar bei unserer Bildgestaltung." Daraus ergibt sich ein Erzählstil, der nicht auf schnelle Schnitte abzielt, sondern auf längere Einstellungen, die das Publikum braucht, denn es soll die vielen Bilddetails genießen, die sich in den durchkomponierten Sequenzen entfalten. Das Resultat sind große Kinobilder, die den Zuschauer zum Entdecken und Interpretieren des Geschehens anregen, statt vorzuschreiben, worauf er sich im jeweiligen Moment optisch zu konzentrieren hat.

Steiger formuliert es anders: „Der Film erzählt sich selbst – wir zwingen ihm keinen Look auf. Ich mag keine Bildsprache, die sich selbst allzu wichtig nimmt. Ich bevorzuge Szenen als eine einzige, choreografierte Einstellung.“



Markus Goller ist ein sehr guter Schauspielerregisseur, er verfilmt Geschichten, die ihm selbst nahe sind. Er ist offen und hat einen guten Geschmack. In der Arbeit mit dem Team ist er sehr umgänglich. Deshalb sind auch alle Beteiligten auf seiner Seite. Frau Ella war einer der angenehmsten Drehs, die Kameramann Steiger je erlebt hatte. Ein Großteil des Films wurde an Originalschauplätzen in Berlin und Brandenburg gefilmt. Um den Schauplatz Berlin buchstäblich in einem ungewöhnlichen Licht zu zeigen, muss man unkonventionell vorgehen und schon mal sehr früh zwischen sechs und sieben Uhr die Morgenstimmung einfangen – was mit Schauspielern und Team einen erheblichen Mehraufwand bedeutet, weil viele, aber nicht alle atmosphärischen Einstellungen vom 2. Drehteam geliefert werden können. Häufig kommt es vor, dass man witterungsbedingt lange auf genau die stimmungsträchtige Einstellung warten muss, die das Kinoerlebnis einmal mehr einzigartig und unvergesslich macht.

Als erste Einstellung des Films dachten sich die Filmemacher eine komplizierte senkrechte Kamerabewegung aus, die einen riesigen Kamerakran erfordert hätte, wie er in Deutschland gar nicht zu haben ist – wegen des unverhältnismäßig großen Aufwands schloss man einen Kompromiss und verwendete einen Baukran, an dem die laufende Kamera abgeseilt wurde. Zunächst war unklar, ob das Resultat überzeugen würde, weil dieses Verfahren nur bei absoluter Windstille funktioniert. Weil der Dreh später als ursprünglich geplant stattfand, wirkt Berlin nicht ganz so sommerlich mit strahlend blauem Himmel, sondern wird eher von einer warmen Herbstatmosphäre geprägt.



Kaum eine Produktion kann es sich leisten, Innenräume im Studio nachzubauen. Dabei wäre es effektiver, einen engen Schauplatz wie die Kreuzberger Wohnung von Sascha und Klaus im Studio aus beweglichen Wänden zu konstruieren, um so dem Kamerateam die nötige Bewegungsfreiheit zu geben. Doch aus Kostengründen greift man meist auf vorhandene Schauplätze zurück.

Über die Wahl und Ausstattung der Wohnung sagt Goller: „Es ging darum, Frau Ellas Wechsel aus dem Krankenhaus in die Junggesellenwohnung von Sascha und Klaus als extremen Kontrast zu zeigen. Insofern suchten wir eine Wohnung, die wir bewusst etwas ‚verwahrlosen‘ konnten. Mit der Entscheidung waren wir daher zufrieden, aber Ueli Steiger beklagte sich bitter über die Arbeitsbedingungen in der engen Location!“

Die Krankenhausszenen entstanden in Steglitz, die Altersheimszenen und andere Innensequenzen in Berlin-Buch. Der Sanatoriums-Komplex Beelitz-Heilstätten bei Potsdam dient im Film als die Ruine des Lazaretts, in dem Frau Ella sich an die große Liebe ihres Lebens aus Kriegszeiten erinnert. Ausstatter Christian Eisele schlug die beeindruckende Anlage vor, die einst zur Erholung für tuberkulosekranke Berliner Arbeiter errichtet wurde. Hier entstanden auch schon Szenen zu Roman Polanskis „Der Pianist“ und „Valkyrie“ (Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat) mit Tom Cruise. Es ist eines von zahlreichen hochherrschaftlichen Gebäuden, die heute verkommen, weil sie unter Denkmalschutz stehen und eine Restaurierung praktisch nicht zu finanzieren ist. Dort werden oft nicht nur unerlaubte Geisterpartys gefeiert, auch die alten Mauern selbst wirken tatsächlich richtig gruselig. Aber für die Filmzwecke war dieses Ambiente natürlich wunderbar. Ruth Maria Kubitschek bestätigt: „Der Verfall wirkte erschreckend, besonders nachts, als das Set ausgeleuchtet war und die Fenster mich wie Gespenster anstarrten.“

Über die Dreharbeiten in Frankreich berichtet Produzent Dan Maag: „Wir haben die Pariser Szenen mit unserer Service-Produktion vor Ort lange geplant, deshalb funktionierte das sehr gut, die Franzosen empfingen uns sehr freundlich. Ganz ungewohnt war es, mit Matthias auf der Straße zu stehen, ohne dass ihn einer der Passanten erkannte!“



„Paris ist für das Filmteam eine logistische Herausforderung“, sagt Markus Goller: „Die Straßen sind verkehrsmäßig so verstopft, dass der Wechsel von einem Motiv zum anderen einfach zu lange dauert. Deshalb wurden die nötigen Locations so geplant, dass sie nahe beieinander lagen. Dafür eignete sich in unserem Fall Montmartre. Ein zweites Drehteam filmte Straßensequenzen. Weil einer der beiden Drehtage in Paris völlig verregnet war, wurden später einige Szenen in Berlin-Buch gedreht, das in diesem Fall als französische Hauptstadt ausgestattet wurde.“

Auch in der Bretagne musste sich das Team auf etliche Tage einstellen, die nicht in eine Sommerkomödie passen. Dazu August Diehl, der in seiner Jugend seine Ferien oft in dieser Region verbracht hat: „Wenn man die Bretonen fragt: ‚Wie haltet ihr den vielen Regen aus?‘, antworten sie: ‚Das muss man anders sehen: Wir haben mehrmals am Tag schönes Wetter!‘“

Ruth Maria Kubitschek musste sogar barfuß durch das Wasser am Strand laufen. Mit typischer Unerschütterlichkeit sagt sie: „Das Wasser war kalt – aber beim Spielen merke ich das nicht, obwohl ich mir auch mein Gelenk ausgekugelt hatte und beim Gehen große Schmerzen hatte. Stattdessen habe ich das kalte Wasser als Kneipp-Kur gesehen – das ist doch gesund!“ Die Dreharbeiten fanden im Westteil der Halbinsel statt, in und um Quimper. Hier fanden die Filmemacher die Stimmung, die sie sich für den Schlussteil des Films wünschten.



„Ursprünglich wollte ich eigentlich gern in der Normandie drehen“, sagt Goller. „Doch dort kam ich dann an den berüchtigten Omaha Beach, wo bei der Invasion 1944 Tausende Soldaten gestorben sind. Das empfand ich als ausgesprochen deprimierend. Ich fuhr also weiter in die Bretagne. Ich träumte von einer Einstellung mit einer Kirche direkt am Meer, und eine Bekannte hatte mir Fotos von einem solchen Motiv in der Bretagne gezeigt, das mich sofort überzeugte. Ich schaute es mir vor Ort an, und dort und in der schönen Umgebung haben wir dann tatsächlich gedreht.“


Mehr Info unter http://wwws.warnerbros.de/frauella

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